Jochem Hendricks, Concetto 18,6 mm, 2012
, Aluminium, 6 Patronenhülsen, 294 x 194 x 3 cm
Sammlung Kollitsch
Die Bildschöpfung als Folge der Zerstörung des Bildträgers bringt in Anlehnung an Lucio Fontana plastische Bilder hervor, welche die Werkgruppe Concetti (2007-2012) von Jochem Hendricks charakterisieren. Die Lochmuster auf Metall und Leinwand entstehen durch den Gebrauch von Schusswaffen, die auf den ursprünglich reinen und unversehrten Oberflächen die Auswirkungen von Gewalt sichtbar werden lassen.
— Magdalena Koschat
Jochem Hendricks, Hausräumung 11, 1980 – 2011
, Silbergelatine, Barytpapier, 30 x 40 cm
Courtesy Thomas Rehbein Galerie, Köln
Jochem Hendricks, Sponti 1, 1980 – 2011
, Silbergelatine, Barytpapier, 30 x 40 cm
Courtesy Thomas Rehbein Galerie, Köln
Jochem Hendricks, Hausräumung 14, 1980 - 2011
, Silbergelatine, Barytpapier \ Auflage 3+1 \ 40 x 30 cm
Courtesy Thomas Rehbein Galerie, Köln
Die Serie Crime – Terror – Riots (1973-2012) entstand in einer Zusammenarbeit von Jochem Hendricks mit der Fotografin Magdalena Kopp, die in den 70er und frühen 80er Jahren ein aktives Mitglied der linksextremistischen Terrorgruppe Revolutionäre Zellen war. Die in dieser Werkgruppe enthaltenen Fotos und Projektionen gehen auf Bildmaterial aus einem Polizeiarchiv zurück. Sie sind Zeugen aus vergangenen Zeiten politischer Unruhen und Auseinandersetzungen.
Jochem Hendricks, 9.114.182 Sandkörner, 2008 - 2012
, Sandkörner, Glas geblasen, 24 x 17 x 12 cm
Courtesy Thomas Rehbein Galerie, Köln
In wochenlanger Präzisionsarbeit zählte Jochem Hendricks mit einigen Helfern eine vorgegebene Menge Sand ab und füllte sie in Glasbehälter. Dabei erfährt der wertlose Sand durch die ihm zuteil gewordene Aufmerksamkeit einen Werte- und Bedeutungswandel. Die meditativ kontemplative Hingabe des Zählens von Millionen von Sandkörnern, die weit über die rein handwerkliche Tätigkeit hinausgeht, verleiht dem scheinbar sinnlosen Verrieseln der Zeit während des Zählens einen tieferen Sinn. Dem abgezählten Endprodukt im geschlossenen System fehlt jedoch die Überprüfbarkeit und wirft die Frage nach Glauben und Vertrauen auf.
— Magdalena Koschat
Jochem Hendricks, Zimmer im Sack, 1997 – 1998
, Verschieden Materialien, ca. 130 x 90 x 80 cm
Courtesy Thomas Rehbein Galerie, Köln
Mit großer Ernsthaftigkeit, aber auch mit viel Humor und Leichtigkeit, setzt sich der Konzeptkünstler Jochem Hendricks mit den zentralen Themen der menschlichen Existenz auseinander. Im vorliegenden Objekt befindet sich ein komplettes, auf das Lebensnotwendigste reduziertes Zimmer, dessen Inventar samt Hausrat sich zerstückelt und zermahlen in einem PVC-Sack verdichtet. Die Zusammenfassung einer gesamten materiellen Existenz auf den Inhalt eines einzigen Sackes verdeutlicht auf dramatische und exemplarische Weise die Bedeutungslosigkeit des menschlichen Verhaftetseins im Materiellen.
— Magdalena Koschat