Clemens Wolf, Remix 11, 2022
, Spiegel, sandgestrahlt, 101 x 101 cm
Sammlung Kollitsch
Zäune und Raster bilden ein wichtiges Bezugssystem im Werk von Clemens Wolf, der sich malerisch, skulptural oder auch in Installationen mit urbanen Räumen, Ruinen und Absperrungen auseinandersetzt. Für den Künstler stellen Zäune nicht nur eine örtlich sichtbare Begrenzung dar, sondern werfen auch die Frage nach dem sich dahinter Befindenden, nach einem Leben diesseits oder jenseits des Zaunes, nach Freiheit und Einschränkung und den verborgenen, nicht sichtbaren Barrieren unserer geistigen Innenwelt auf. Dieses Interesse des Künstlers am Verborgenen, an den „hidden places“, kommt auch in seinen neuesten Arbeiten mit sandgestrahlten Spiegeln zum Ausdruck. Die nicht sichtbare Rückseite eines Spielgels wird zum Bildträger für ein Netz aus Gittern, auf dem er mit einem Sandstrahler eine charakteristische Gitterstruktur von unterschiedlichen Formen, Tiefen und daraus resultierenden Farben entstehen lässt.
Clemens Wolf, Parachute Sculpture 6 (black), 2016
, Epoxidharz auf Rundkappen-Fallschirm, ca. 500 x 90 cm
Courtesy der Künstler und Silvia Steinek Galerie, Wien
In seinen „Parachute Works“ verarbeitet Clemens Wolf verschiedene ausrangierte Fallschirme und verwendet diese als Ausgangspunkt für die Entstehung von Skulpturen, Malereien, Objekten und Zeichnungen. Im Zentrum der Werke steht der Faltenwurf, der ein traditionelles Thema der Malerei aufgreift und an die Kernthemen der Vergänglichkeit und der Endlichkeit aller Dinge in Clemens Wolfs Gesamtwerk anknüpft. Der Künstler bearbeitet die Fallschirme mit gefärbtem Epoxidharz, sodass das einstige Rettungsobjekt in einem unwiederbringlichen Moment festgehalten wird und die luftige Membran in Reglosigkeit erstarrt. Der zur Skulptur gewordene Fallschirm mit seiner glänzenden, nahezu flüssig wirkenden Oberfläche stellt die Betrachter*innen vor eine Herausforderung und lässt den vom Künstler durchaus gewollten Impuls entstehen, das Kunstwerk nicht nur optisch, sondern auch durch eine Berührung physisch zu erfassen.
Clemens Wolf, Tequila sunrise 3, 2019
, Epoxidharz auf Reservefallschirm, 220 x 200 cm
Courtesy der Künstler und Silvia Steinek Galerie, Wien