Julius Brauckmann, Agrippabad, 2015
, Inkjet-Print, 150 x 150 cm
Courtesy der Künstler
Das großformatige Agrippabad (2015) könnte man ein glückliches Zufallsprodukt nennen. Julius Brauckmann zeigt zwei Männer, die ein gebrauchtes Sprungbrett eine Treppe hinauftragen, welches aber eigentlich einer anderen Arbeit zugehörig sein wird. Dieses bildet nun im abgebildeten 1950er Jahre Treppenhaus des Bades inmitten der Kölner Innenstadt die sichere Diagonale in einem strudelnden Sog aus Primärfarben, Spiralen, Kreisformen, Vertikalen und Horizontalen.
— Frank Falderbaum
Julius Brauckmann, Namedropping, 2014
, HD-Video, Dauer 11‘ 13‘‘ (Videostill)
Sammlung Kollitsch
Julius Brauckmann reflektiert in seinen Arbeiten den Prozess des künstlerischen Schaffens selbst sowie die Rezeption und die Verwertung künstlerischer Produkte. Er arbeitet vornehmlich mit den Medien Fotografie, Video und Installationen, wobei er minimale Mittel einsetzt, um maximale Effekte zu erzielen. In der vorliegenden Videoarbeit Namedropping (2014) sagt ein Papagei die Namen der 50 erfolgreichsten Künstler auf. „Erfolgreich“ bezieht sich hier auf das Ranking der Datenbank ArtFacts aus dem Jahr 2014. Die Datenbank gibt Sammlern darüber Auskunft, welche Erwerbungen am lukrativsten sind. Diese Persiflage der Kommerzialisierung des Kunstbetriebs wird noch dadurch überhöht, dass der Papagei ja nicht wirklich sprechen kann, sondern nur Laute imitiert, ohne deren Bedeutung zu kennen.
— Felix Kucher
Julius Brauckmann, E-Pipe, 2016
, Inkjet-Print, gerahmt, 55 x 80 cm
Privatsammlung, Köln
Natürlich steht René Magritte Pate bei E-Pipe (2016) mit seinem ikonischen Werk Der Verrat der Bilder, auf dem eine Pfeife und darunter der Schriftzug „Ceci n´est pas une pipe“ abgebildet ist. Was sehe ich, ist es wahr oder wirklich, entweder ... oder, ja oder nein wird von Julius Brauckmann mit der elektronischen Pfeife noch auf die Spitze getrieben, indem die Verneinung durch das Wort von einer technischen Umrüstung abgelöst wird. Die Fragen bleiben. Das Schmunzeln auch.
— Frank Falderbaum