Sophie Dvořák, LIV (#54), 2015
, Fineliner auf Papier, 25 x 25 cm
Sammlung Kollitsch
Seit vielen Jahren widmet sich Sophie Dvořák immer wieder ihrer Serie von detailreichen Zeichnungen, die aus unzähligen Strichen mehrerer Fineliner bestehen. Das zarte Muster entsteht in einer peniblen Aneinanderreihung kleinster Linien, die, während sie immer wieder die Richtung ändern, sich sukzessive über das gesamte Bildformat ausbreiten. Sie folgen einem monotonen, repetitiven Kreislauf und unterliegen einer architektonischen Ordnung, wobei einzelne Elemente über den Bildrand hinausragen und auf die Möglichkeit einer unendlichen Weiterführung hinweisen. Durch den natürlichen Materialverbrauch der verwendeten Fineliner ergibt sich eine Abstufung verschiedener Grautöne, die eine zusätzliche Dynamik entstehen lässt.
Sophie Dvořák, Glitches, 2016
, Tusche auf Papier, 45,5 x 30,5 cm
Sammlung Kollitsch
In der Werkserie „Glitches“ (seit 2016) ist der geplante Zufall ein wesentliches Element. Für diese Grafiken zeichnet die Künstlerin mit einer Feder akribisch Linie für Linie mit Feder und Tusche ein Lineal entlang. Tintentröpfchen verfangen sich zwischen Werkzeug und Blatt. Die Spuren in diesen makellosen seismographischen Aufzeichnungen würdigen das Unregelmäßige und das Unberechenbare.
— Melissa Lumbroso