Jon Shelton, Rifle (Now You See 'Em), 2013
, Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm
Sammlung Kollitsch
Jon Sheltons zeitkritische Auseinandersetzung mit tagesaktuellen Geschehnissen politischer und militärischer Themen stellen sich in diesen beiden kleinformatigen Arbeiten aus einer Drohnenperspektive dar. Die schwarz-weißen Darstellungen zeigen Zielansichten von Kampfdrohnen und lassen gemeinsam mit dem WerktitelRifle (Now You See 'Em)sofort die Brisanz der Situation erkennen, die Jon Shelton inSplash (Now You Don‘t)dramatisch verwirklicht. Das Teilhaben am Geschehen durch den Blick ins Zielfenster ist gleichsam distanzgebend wie unmittelbar und lässt über den politischen Diskurs zum Thema Drohnenkrieg hinaus weitere Interpretationsebenen bis hin zu den Themen Wahrheit und Manipulation zu.
— Magdalena Koschat
Jon Shelton, Splash (Now You Don't), 2013
, Öl auf Leinwand, 30 x 40 cm
Sammlung Kollitsch
Jon Shelton, Visitors, 2015
, Tinte und Ölfarbe auf Fahnenstoff, 97 x 252 cm
Sammlung Kollitsch
In der Darstellung von Hülle und Kern, von Innerem und Äußerem, von Sichtbarem und Unsichtbarem ist die Botschaft des bedrohlichen Masken-Sujets, das aktuelle globale politische Geschehnisse suggeriert, nicht eindeutig zuordenbar und die Aussage über den weiteren Verlauf des Vorhabens ungewiss. Im bedeutungsschweren Blick der drei Männer zitiert Jon Shelton zwei Herrscherportraits von Holbein des Jüngeren und übernimmt aus einem tagesaktuellen Nachrichtenmagazin das Portrait eines Polizisten im Kampf gegen den Terror. Daraus entsteht eine weitere kontrastierende Ebene, in der der Künstler den Bogen der Verbreitung von Angst und Schrecken von der Historie bis zur Gegenwart spannt.
— Magdalena Koschat
Jon Shelton, Make Your Next Business Meeting a Success, 2015
, Tinte und Ölfarbe auf Fahnenstoff, 280 x 100 cm
Sammlung Kollitsch
Kampfentschlossen und abwehrbereit inszeniert Jon Shelton die Frau mit Waffe und Sturmhaube als soziales Merkmal und hebt damit die traditionelle Geschlechterrolle weit über das gesellschaftliche Regelwerk hinaus. Die plakativen Anspielungen auf Gewalt und Terror in Verbindung mit den weiblichen Attributen evozieren Assoziationen zu weltpolitischen Zustandsbildern und bringen ein Bild hervor, das etwas zu sehen vorgibt und doch nichts zeigt - alles bleibt offen und vieldeutig.
— Magdalena Koschat