Dorothee Golz, Granduca, 2013
, C-Print, 66 x 44 cm
Courtesy die Künstlerin
In Granduca nimmt das historisch definierte Schönheitsideal Marias, wie es die berühmte Madonna von Raphael verkörpert, eine neue Gestalt an. Mit akribisch geplanten Details im Bildaufbau positioniert Dorothee Golz ihre Neuinterpretation vor einer Kopie des originalen Madonnenbildes, die sie wie ein Schein umgibt und ihr eine neue ikonische Ästhetik verleiht.
— Magdalena Koschat
Dorothee Golz, Holbein vor Cy Twombly, 2010
, C-Print, 145 x 120 cm
Courtesy die Künstlerin
In ihren "Digitalen Gemälden" greift die Künstlerin auf klassische Portraits der Alten Meister zurück. Sie transferiert die historischen Gesichter in ihre arrangierten Fotografien und setzt sie in einen modernen Kontext. So tritt ein junger Mann, der 1533 von Hans Holbein d. J. portraitiert wurde, als modebewusster Ausstellungsbesucher in Erscheinung und wird der abstrakt-gestischen zeitgenössischen Malerei Cy Twomblys gegenübergestellt.
— Magdalena Koschat
Dorothee Golz, Junge Männer vor Cy Twombly, 2010
, C-Print, 145 x 120 cm
Courtesy die Künstlerin
Dorothee Golz, Madonna mit den weißen Federn, 2011
, C-Print, Diasec, 130 x 98 cm
Sammlung Kollitsch
Der Blick der Madonna ist nach unten gerichtet, der Kopf geneigt, ihre Körperhaltung anmutig. Die zarten Hände umfassen mit mütterlichem Gestus jedoch nicht das Jesuskind, sondern verweilen in einem Designerkleid. Im Kontrast der modischen Darstellung zur madonnenhaften Symbolik wird die Frage nach dem Rollenbild der Frau in der Gesellschaft deutlich, mit der sich die Künstlerin in ihren Digitalen Gemälden auseinandersetzt.
— Magdalena Koschat
Dorothee Golz, Prada-Girl, 2012
, C-Print, Diasec, 130 x 102 cm
Sammlung Kollitsch
Prada-Girl (2012) stammt aus der Werkserie der "Digitalen Gemälde" von Dorothee Golz, in der sie auf Portraits alter Meister zurückgreift und die gemalten Gesichter von damals mit großer Akribie in ihre zeitgenössischen Fotografien transferiert. Inspiriert vom historisch geprägten Blick auf die Frauenrolle und der heutigen medialen Präsentation von Frauen spielt die Künstlerin mit den Klischees der jeweiligen Zeit und inszeniert in dieser Bildkomposition das von Petrus Christus um 1470 gemalte Bildnis einer jungen Dame als Prada-Girl im edlen Minikleid und mit hochwertigen Accessoires vor einem rustikalen Hintergrund. Der stolze, unbeugsame Blick der feinen Erscheinung erhebt sich dabei symbolträchtig über alle Zwänge der Zeitreisenden.
— Magdalena Koschat