Michela Ghisettis Œuvre gleicht den Stationen ihres eigenen Lebens, indem sie sich in verschiedenen Werkgruppen, abstrakt oder figurativ, mit ihrer eigenen Biografie und ihren Emotionen auseinandersetzt und dabei den Blick auf die Kunstgeschichte und philosophische Themen miteinbezieht. Mit dem Farbstift als Medium erfährt ihr innerer Dialog seinen Ausdruck, der die Künstlerin in ihrer intensiven Auseinandersetzung vor allem bei ihren großformatigen Werken und detailgetreuen Portraits bis an ihre körperlichen und seelischen Grenzen führt, um diese darin aufzulösen. Die Werke aus der Serie Magic Threads sind von ihrer Marokkoreise im Jahr 2015 beeinflusst, wo sie auf die Strukturen von Teppichen mit ihren zahlreichen farbenprächtigen Fäden und Fransen aufmerksam wurde, welche die Künstlerin mit großer Akribie mit Farbstift auf den hölzernen Bildträger zu einem strahlenden Liniengeflecht verwebt.
— Magdalena Koschat