In her conceptual photographs, Natalie Czech investigates the reciprocal relationship between image and text. In her series “Poet’s Questions”, she examines the writing on objects such as music tapes or pencils for its poetic potential. By emphasising, omitting, highlighting or rearranging individual words, letters and syllables, she makes texts visible and puts them in relation to the works of contemporary artists, based on which she formulates poetic questions. In one instance, she juxtaposes the question “What if I am more, am I” by Charles Olson and the album title “I’m a Writer, Not a Fighter” by Gilbert O'Sullivan and links them on a linguistic and visual level.

— Magdalena Koschat

In der Werkserie Cigarette Ends hat jeder Zigarettenstummel einen Titel, nämlich den der Zigarettenmarke, der auch im Bild sichtbar und lesbar bleibt. Natalie Czech hat dafür verschiedene internationale Marken seit den 1930er Jahren gesammelt, die längst nicht mehr im Handel erhältlich sind. In den beiden Arbeiten von 2019 heißen sie „Vanguard“, „Champion“, „Star“, „Leader“ und „Rebel“ sowie „Mary Long“, „Life“ und „So long“. Die Kippen sind jeweils sorgsam und unterschiedlich drapiert und bilden in ihrer Ähnlichkeit eine Art Community. Diese Ähnlichkeit wiederholen die Namen der Zigarettenmarken, die in der Zusammenstellung eine minimalistische Prosa ergeben und die Fotografie um den Text bereichern. Ist in der einen Arbeit von männlich konnotiertem Startum und Meisterschaft die Rede, spielt die andere mit „long“ und „life“, was in Hinblick auf die abgerauchten Kippen in beiden Fällen einen ironischen Unterton ergibt.

Text: Susanne Neuburger