Alfredo Barsuglia, Spots, 2021
, Gips, Pigment, Leinöl, 55 x 81 x 1,7 cm
Courtesy der Künstler und Galerie Zimmermann Kratochwill, Graz
Zwei auf den ersten Blick nicht definierbare, kreisförmige, dunkelgrüne Flecken befinden sich auf einer Wand im Eingangsbereich im denkmalgeschützten Gemäuer des Kunsthauses Kollitsch. Es handelt sich um die ortsspezifische Installation Spots (2021) von Alfredo Barsuglia. Sie gibt vor, eine frisch freigelegte, alte Wandgestaltung, ein Relikt aus längst vergangener Zeit in Form von grünem Marmor (Serpentinit) zu sein. Die genauere Betrachtung jedoch zeigt, dass die Marmorierung von keinem echten Marmor stammt und auch nicht alt sein kann. Der Künstler erzeugt die Illusion eines Imitates und wirft zugleich die Frage nach der Historie des Gebäudes auf.
Alfredo Barsuglia, Unpredictable Incidents on a Bright Morning, 2016
, Acryl auf Leinen, 2-teilig, 200 x 140 cm
Sammlung Kollitsch
Alfredo Barsuglias künstlerisches Schaffen ist sehr vielseitig und reicht weit über die Malerei hinaus. In seinen Skulpturen, Videos, Installationen bis hin zu Performances setzt er sich mit künstlerisch und gesellschaftspolitisch relevanten Themen auseinander. Seine Arbeiten bieten impulsgebende Rahmenhandlungen an, innerhalb derer sich ein individuelles Narrativ entfalten kann. In der zweiteiligen Arbeit Unpredictable Incidents on a Bright Morning (2016) bildet eine Bild-Text-Schere, bei der Motiv und Text nicht in Zusammenhang stehen, eine weitere Herausforderung zu einer vielschichtigen Rezeption des Werkes.