Rozbeh Asmani, Colourmarks - Kraft Foods Schweiz Holding #2 (L), 2013
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm (gerahmt), Auflage e.a./3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
Seit 1995 können Firmen Farben als Teil ihrer Marke beim Deutschen Patentamt schützen lassen. Die Verwendung dieser Farbtöne von Außenstehenden ist unter Strafe gestellt.
Dieses Zusammenspiel von Ästhetik und Kapitalismus thematisiert Rozbeh Asmani in seinem Langzeitprojekt „Colourmarks“. Ausstellungstitel wie „Besetzte Farben“ (gkg Bonn, 2016) und „Wem gehört die Farbe?“ (Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, 2018) weisen auf die unbehagliche Verbindung von Farbe und kommerziellen Interessen hin.
Neben seiner Publikation 72 Colourmarks zu diesem Projekt erregten seine Plakataktionen auf 60 Litfaßsäulen in Köln (2017) und auf 150 Litfaßsäulen in Düsseldorf (2019) große Aufmerksamkeit.
— Felix Kucher
Rozbeh Asmani, Chips Tüte, 2016
, Neusilber, 25,5 x 18,5 x 13,5 cm, Auflage 3/5 + 2 E.A.
Sammlung Kollitsch
Markenlogos, Verpackungsdesigns und firmentypische Farben haben sich unserem kollektiven Gedächtnis als moderne Ikonen eingeschrieben. Wenig bekannt ist, dass Firmen nicht nur Logos und Farben patentrechtlich schützen lassen, sondern auch das Aussehen der Produkte (z.B. die Form eines Schokoriegels oder die Faltung des Verpackungspapiers).
Im Objekt Chips Tüte (2016) thematisiert Rozbeh Asmani dieses parasitäre Verhältnis von Ökonomie und Form (die Ökonomie bemächtigt sich der Farben und Formen) in doppelter Weise: Bei Chipstüten ist nämlich auch die Größe und Art der Verpackung mit genau definiertem Füll- und Leervolumen patentrechtlich geschützt. Ohne farbige Hülle könnte die Tüte als anonymes Behältnis für einen beliebigen Inhalt wahrgenommen werden; durch unsere allgemeine kommerzielle Prägung sind wir geneigt, die Packung mit einem Produkt oder einer Marke zu verbinden.
— Felix Kucher