Christopher Bucklow begann in den 1990er Jahren unter dem Titel „Guests“ und „Tetrarchs“ eindrucksvolle Werkserien großformatiger Portraits, die er bis heute weiterführt. Die Menschen, die darauf zu sehen sind, stammen alle aus dem persönlichen Umfeld des Künstlers und sind ihm im Traum erschienen. Bucklow überträgt die Umrisse der ätherischen Besucher*innen aus seiner Traumwelt mit einer eigens konstruierten Lochkamera auf die physische Ebene und lässt sie somit für das menschliche Auge sichtbar werden. Mit tausenden kleinen Nadelstichen zeichnet er die Silhouetten der Gestalten auf Alufolie nach, verwendet diese als Linse und lässt die Sonne das Werk vollenden. Durch jede einzelne Öffnung fällt ein Abbild der Sonne auf das gegenüberliegende Fotopapier, wodurch einzigartige Körper aus tausenden von Bildern der Sonnenscheibe entstehen.
Text: Magdalena Koschat