Die „Lebensentwürfe“ von Dorothee Golz zeigen oftmals gedeckte Tische mit Stühlen, Tassen und Besteck, die teilweise miteinander verwachsen sind und die Betrachter*innen mit zwischenmenschlichen Beziehungen, dem Lebenskonzept und der eigenen Individualität konfrontieren. Die Umrisse der Tische und Stühle sind dabei nur als Rahmen anskizziert und werden von dünnen, verschweißten Eisenstangen geformt. In den Linien wird auch die Leidenschaft der Künstlerin für die Zeichnung sichtbar, die sie damit in die skulpturale Ebene transferiert. Auch im vorliegenden Lebensentwurf mit nur einem Tisch und einem Stuhl ist die Beziehungsebene präsent. Die Leere und Einsamkeit während der „Corona Isolation“ werden trotz oder vielmehr durch die skizzenhafte Fragilität der Skulptur eindringlich und aussagekräftig wiedergegeben.
— Magdalena Koschat