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© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, USPP 2518, 2015
, Photogravur auf Bütten, Auflage 7 + 2 E.A., 54 x 44 cm
Courtesy der Künstler und Galerie Werner Klein, Köln

Plant Patents (Chrysanthemen)

Bei seinen Recherchen im Zusammenhang mit Marken- und Patentschutz machte Rozbeh Asmani erstaunliche Entdeckungen: 1980 kam es in den USA zu einer wegweisenden Urteilsverkündung. Sie leitete eine Revolution im Bereich biotechnologischer Patente ein. Der US-Supreme Court entschied damals, dass „alles unter der Sonne von Menschenhand Erschaffene“ patentierbar sei.

In Folge dieser richterlichen Entscheidung sind in den USA die Schutzbereiche geistigen Eigentums

sukzessive ausgeweitet worden. Seit 1985 sind nach US-amerikanischen Patentgesetzen auch Pflanzensorten schutzrechtsfähig. Grundvoraussetzung für diesen Schutz ist, dass die Züchtungen neu erfunden sind, sich ungeschlechtlich vermehren lassen und im Labor kultiviert wurden. Zehntausende Zierpflanzen sind inzwischen patentiert worden, darunter über 3000 Chrysanthemen-Sorten. (…) Das Geschäft mit industriell kultivierten Zierpflanzen boomt. Multinationale Konzerne machen mit Patenten auf Pflanzen enorme Geschäfte. 2015 haben deutsche Verbraucher für acht Milliarden Euro Blumen und Zierpflanzen gekauft.

— Barbara Räderscheidt: Kunst durch die Blume (2017), Ausstellungshaus Spoerri

© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, USPP 2030, 2015
, Photogravur auf Bütten, Auflage 7 + 2 E.A., 54 x 44 cm
Courtesy der Künstler und Galerie Werner Klein, Köln
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, USPP 4218, 2015
, Photogravur auf Bütten, Auflage 7 + 2 E.A., 54 x 44 cm
Courtesy der Künstler und Galerie Werner Klein, Köln
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - Kraft Foods Schweiz Holding #2 (L), 2013
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm (gerahmt), Auflage e.a./3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch

Seit 1995 können Firmen Farben als Teil ihrer Marke beim Deutschen Patentamt schützen lassen. Die Verwendung dieser Farbtöne von Außenstehenden ist unter Strafe gestellt. Dieses Zusammenspiel von Ästhetik und Kapitalismus thematisiert Rozbeh Asmani in seinem Langzeitprojekt „Colourmarks“. Ausstellungstitel wie „Besetzte Farben“ (gkg Bonn, 2016) und „Wem gehört die Farbe?“ (Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern, 2018) weisen auf die unbehagliche Verbindung von Farbe und kommerziellen Interessen hin. Neben seiner Publikation 72 Colourmarks zu diesem Projekt erregten seine Plakataktionen auf 60 Litfaßsäulen in Köln (2017) und auf 150 Litfaßsäulen in Düsseldorf (2019) große Aufmerksamkeit.

— Felix Kucher

© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - Renova - Fábrica de Papel do Almonda, SA, 2015
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm, Auflage 3/3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - The Financial Times Limited, 2013
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm (gerahmt), Auflage e.a./3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - Deutscher Sparkassen- und Giroverband e.V., 2013
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm, Auflage e.a./3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - Deutsche Telekom AG, 2013
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm, Auflage e.a./3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Colourmarks - OMV Aktiengesellschaft, 2015
, C-Print auf Alu-Dibond, 53 x 53 cm, Auflage .../3 + 2 e.a.
Sammlung Kollitsch
© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Mon Chéri, 2015
, Siebdruck, 36,5 x 50,5 cm (gerahmt), Auflage 1/12 + 2 E.A.
Sammlung Kollitsch

Im Spannungsfeld von Ästhetik und Macht setzt sich Rozbeh Asmani nicht nur mit patentrechtlich geschützten Farben auseinander, sondern thematisiert auch den Zusammenhang von Form, Farbe und kommerzieller Prägung. Bei „Mon Cheri“ sind nicht nur die Wort-Bild-Marke, sondern auch die Form der Praline und die Art der Faltung des Einwickelpapiers geschützt. Am vorliegenden Objekt scheint daher alles in Ordnung zu sein: Die Form der Praline, Farbe und Faltung des Papiers – doch was fehlt, ist die Marke, die das Objekt zu einer eindeutig identifizierbaren Ware macht und ihm seine Identität verleiht. Zugleich werden wir auf einen Prüfstand gestellt: Inwieweit ist unsere Wahrnehmung bereits irreversibel von kommerziellen Mustern geprägt? 

— Felix Kucher

© Rozbeh Asmani © Rozbeh Asmani Rozbeh Asmani, Chips Tüte, 2016
, Neusilber, 25,5 x 18,5 x 13,5 cm, Auflage 3/5 + 2 E.A.
Sammlung Kollitsch

Markenlogos, Verpackungsdesigns und firmentypische Farben haben sich unserem kollektiven Gedächtnis als moderne Ikonen eingeschrieben. Wenig bekannt ist, dass Firmen nicht nur Logos und Farben patentrechtlich schützen lassen, sondern auch das Aussehen der Produkte (z.B. die Form eines Schokoriegels oder die Faltung des Verpackungspapiers). Im Objekt Chips Tüte (2016) thematisiert Rozbeh Asmani dieses parasitäre Verhältnis von Ökonomie und Form (die Ökonomie bemächtigt sich der Farben und Formen) in doppelter Weise: Bei Chipstüten ist nämlich auch die Größe und Art der Verpackung mit genau definiertem Füll- und Leervolumen patentrechtlich geschützt. Ohne farbige Hülle könnte die Tüte als anonymes Behältnis für einen beliebigen Inhalt wahrgenommen werden; durch unsere allgemeine kommerzielle Prägung sind wir geneigt, die Packung mit einem Produkt oder einer Marke zu verbinden. 

— Felix Kucher

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