Zäune und Raster bilden ein wichtiges Bezugssystem im Werk von Clemens Wolf, der sich malerisch, skulptural oder auch in Installationen mit urbanen Räumen, Ruinen und Absperrungen auseinandersetzt. Für den Künstler stellen Zäune nicht nur eine örtlich sichtbare Begrenzung dar, sondern werfen auch die Frage nach dem sich dahinter Befindenden, nach einem Leben diesseits oder jenseits des Zaunes, nach Freiheit und Einschränkung und den verborgenen, nicht sichtbaren Barrieren unserer geistigen Innenwelt auf. Dieses Interesse des Künstlers am Verborgenen, an den „hidden places“, kommt auch in seinen neuesten Arbeiten mit sandgestrahlten Spiegeln zum Ausdruck. Die nicht sichtbare Rückseite eines Spielgels wird zum Bildträger für ein Netz aus Gittern, auf dem er mit einem Sandstrahler eine charakteristische Gitterstruktur von unterschiedlichen Formen, Tiefen und daraus resultierenden Farben entstehen lässt.
— Magdalena Koschat