Darstellungen von Landschaft stehen mitunter in einer langen Tradition, schließlich handelt es sich um ein traditionelles Genre, das im Laufe der Jahrhunderte verschiedene Ausdrucksweisen, die vom Erhabenen zum Pastoralen oder zum Malerischen reichen, angenommen hat. Als Dokumentation hat die Landschaftsmalerei mit der Erfindung der Fotografie etwas an Bedeutung verloren. Dennoch scheint es gerade der Aspekt des Dokumentarischen zu sein, der Markus Orsini-Rosenberg neben anderem interessiert. Der Garten im Jänner, zwei Steine in der Gail: es ist die nächste Umgebung, die er darstellt und Landschaftselemente in Strukturen fasst, in denen Details oder ungewöhnliche Perspektiven bestimmend sind. Die Malerei kann subjektive Blicke umsetzen, sie kann hinzufügen oder weglassen. Sie ist Schauplatz für eigene Erzählungen, kann aber auch, wie in den Bildern von Orsini-Rosenberg, die ständigen Veränderungen der Landschaft dokumentarisch erfassen.
Text: Susanne Neuburger