Eva Schlegel setzt in ihren fotografischen Arbeiten gezielt Unschärfe als gestalterisches Element ein. In ihren Frauenportraits werden Frauenbilder auf verschwommene Silhouetten ohne erkennbare Gesichtszüge reduziert, die sich durch die Unschärfe jeglicher Objektivierung entziehen. Die Künstlerin schickt damit die Betrachtenden beim Versuch, das Geheimnis hinter der Verschleierung zu enthüllen, in eine nur in ihnen allein innewohnende Welt der Fantasie und fordert damit den inneren Dialog und die Fähigkeit zur eigenen Vorstellungskraft heraus. Das Wesentliche bleibt jedoch verborgen. Trotz der Unmittelbarkeit der überlebensgroßen Darstellungen kann deren Unnahbarkeit nicht überwunden werden.
— Magdalena Koschat