Bereits seit dem Jahr 2006 begegnen wir in Alina Kunitsynas Malerei stofflichen Gebilden, in deren Innerem sich offenbar, wenn auch nicht immer „offensichtlich“, menschliche Körper befinden – jeweils einzeln in kauernder, sitzender oder nahezu embryonaler Stellung. Formal bilden sie mit der Hülle ein gleichsam geschlossenes System. Das Innere, der unsichtbare Körper, artikuliert sich über die Hülle indes nicht nur als Form, viel mehr verleiht die Malerin der Hülle eine Reihe sichtbarer Ausdrucksqualitäten, die uns – von außen – zum Innen sensitive Zugänge öffnen. Falten-Formationen, Farben, Musterungen und Ornamente der Stoffe „erzählen“ uns in ihrer speziellen Kombination mit dem nur erahnbaren Inneren etwas über dessen mögliche Befindlichkeit, seine Gefühlswelt, sein „Wesen“.
– Lucas Gehrmann