Die Gegenstände, die Afra Al Suwaidi sammelt, sind banal und alltäglich, wenn auch voller Erinnerungen, die versteckt und verborgen vor allem von „social sufferings, abuses, trauma, and violence“ (dt. „sozialem Leid, Missbrauch, Trauma und Gewalt“ (Afra Al Suwaidi)) sprechen. Mit ihrer Arbeit will die Künstlerin ans Licht bringen, was Tabu ist, und sucht es häufig in Kinderspielzeug oder Süßwaren. Das Spiel, das dem Kind erste kulturelle Formierung anbieten soll, ist hier Ursprung von Unheil und Unglück und die Kindheit ein Ort, der von sozialen und familiären Missständen bestimmt ist. Mit Materialien wie Gips oder Keramik rüstet Al Suwaidi Spielzeugobjekte auf, vergrößert sie bisweilen, verfremdet sie mit den überlagernden Materialien und überformt sie so zu neuen oft bedrohlich wirkenden Objekten. In der Arbeit Lollipop geht sie von Eislutschern aus und paraphrasiert deren Farbigkeit, um schließlich die Objekte wie Waffen in Stellung zu bringen.
Text: Susanne Neuburger