Das Portrait in vielen Facetten steht im Zentrum von Mohannad Orabis Werk. Viele seiner Portraits muten archaisch und wie aus einer anderen Zeit an. Dabei geht der aus Syrien stammende Künstler durchaus von aktuellen Portraits aus, wie er sie auf Facebook findet oder wie sie in Zusammenhang mit dem Syrienkrieg publiziert werden. Er verfremdet sie vor allem mit dem Mittel der Zeichnung, verwendet aber auch Farbe. Oft ist das Gesicht dominant und großflächig in Szene gesetzt, die Augen mit schwarzer Farbe umschattet. Die Gesichter weisen Anomalien auf, sind einerseits überzeichnet andererseits in Details reduziert. Orabi, der in Damaskus studierte, hatte sich ursprünglich an Kinderzeichnungen orientiert und verbindet nun im Exil in Dubai seine Erfahrung mit der visuellen Kultur der sozialen Medien mit seinem ursprünglichen Ansatz.
Text: Susanne Neuburger